Christian Hochstätter gewinnt rotes Sakko im Stechen!

Hamburg. Durchhaltevermögen war angesagt. Trotz teilweise strömenden Regens spielten 130 aktive und ehemalige Profifußballer und Gäste auf dem Hamburger Golfclub Treudelberg für den guten Zweck.

An den Start gingen neben Torwart Frank Rost, Torwarttrainer Ronny Teuber und Teammanager Bernd Wehmeyer auch die früheren HSV-Größen Ditmar Jakobs, Manfred Kaltz, Peter Nogly, Richard Golz, Heinz Gründel, Peter Lux und Stefan Beinlich.

Schon morgens um sieben war die Welt in Hamburg nicht mehr in Ordnung: Der Himmel war grau und voller Regenwolken. Und pünktlich um zehn, als die ersten Flights auf dem Weg, die meisten noch auf ihren ersten Schlag warteten, begann es zu regnen… und hörte auch nicht mehr auf. Gegen Mittag dann Spielunterbrechung … eine Stunde warteten die Spieler darauf, dort weiter zumachen, wo sie aufgehört hatten. Nicht alle allerdings gingen wieder auf die Runde, viel gaben auf. Einer, der dabei blieb, war Christian Hochstätter, der für sein Durchhaltevermögen und vor allem sein gutes Spiel schließlich mit dem Turniersieg und dem roten Sieger-Sakko der GOFUS belohnt wurde.

Bereits zum 7. Mal traf sich die golfspielende Fußball-Elite im Hamburger Golfplatz Treudelberg. Wie immer teeten die Ex-Profis und ihre Gäste für PLATZ DA!, dem vereinseigenen sozialen Projekt für Kinder und Jugendliche, auf. Die vor vier Jahren gestartete Initiative des Vereins soll sozial schwächer gestellten Heranwachsenden den Start ins Leben erleichtern. Bewusst setzt man dabei auf Sport und Ausbildung: „Besonders auf dem Sport- oder Bolzplatz lernt man Fairness, aber auch, was es heißt, sich behaupten zu müssen, Regeln zu beachten, und Verantwortung zu übernehmen“, erklärt GOFUS -Präsident Norbert Dickel den PLATZ DA!-Ansatz. Die Initiative soll den Kleinsten ebenso helfen wie Heranwachsenden: So werden Spielplätze für die Jüngsten, Bolzplätze für die Teenies und Ausbildungsplätze für Heranwachsende geschaffen.

Für Hamburg soll es einen weiteren Bolzplatz geben, der dritte inzwischen. Insgesamt erspielte die golfspielende Fußball-Elite in Treudelberg mehr als 50.000 EURO. 10.000 EUR kommen in diesem Jahr zusätzlich von der HASPA, der Hamburger Sparkasse. Dickel: „Wir haben alle durch den Fußball beste Voraussetzungen für unser Leben schaffen können, hatten Förderer und Unterstützer. Heute sind wir in der Lage, selbst zu fördern und Gutes zu tun.“

Standing Ovations bei der Gala im Steigenberger Hotel Treudelberg erhielt aber einer, der gar nicht an den Start gegangen war, aber trotzdem mit seinem Kampfgeist und Durchhaltevermögen imponiert: Holger Hieronymus.

Am 16. April hatte die Fußballfamilie der GOFUS geschockt auf die Nachricht reagiert, dass der 51-Jährige in seiner Frankfurter Wohnung eine Gehirnblutung erlitten hatte und in ein künstliches Koma gesetzt werden musste. Zunächst war sogar ein Schlaganfall befürchtet worden. Fünf Wochen später informierte die Deutsche Fußball Liga (DFL), wo Hieronymus als Geschäftsführer Spielbetrieb im Vorstand vertreten ist, darüber, dass sich der frühere HSV-Profi auf dem Weg der Besserung befinde und bereits in die Frührehabilitation eingestiegen sei.

Bei der Generalversammlung der DFL in Berlin vergangene Woche fehlte Hieronymus zwar noch. Wie erstaunlich gut es ihm mittlerweile aber wieder geht, bewies er jetzt bei seinem ersten öffentlichen Auftritt bei den GOFUS. In seiner gewohnt lockeren Art informierte er bei einer spontanen, aber zugleich bewegenden Ansprache seine langjährigen Freunde und Bekannten darüber, dass er großes Glück gehabt habe: „Ich bin schon fast wieder der Alte“, grinste er, um aber ernster hinzufügen: „Es ist noch nicht alles so, wie es sein sollte, aber wir arbeiten kräftig daran.“

Damit die Besserung noch etwas schneller voranschreitet, bekam Hieronymus, der seit 2007 in zweiter Ehe mit Andrea verheiratet ist, von Gofus-Sponsor Aldiana einen einwöchigen Trip für zwei Personen in den ALDIANA Club Salzkammergut/Österreich geschenkt. Die Aufmunterung und Wiedersehensfreude seiner Fußballerkollegen dürfte die Genesung weiter gefördert haben.